Kartoffelernte

Gundelfingen, 19.08.21:

Die Kartoffel – als Zierpflanze kam sie wegen ihrer hübschen Blüten  nach Europa und wurde schließlich wegen ihrer schmackhaften Knolle zu einem Grundnahrungsmittel. Auch wir bauen diese Ackerfrucht an und endlich, endlich ist es so weit – wir ernten unsere eigenen Kartoffeln.

Wir hatten diese eigentlich als Frühkartoffeln angebaut. Das heißt wir steckten zumeist vorgekeimte Kartoffeln schon am 24.März und zum Schutz gegen Kälte lag ein Vlies auf ihnen. Mit dieser Methode können schon im Juni junge Kartoffeln mit dünner Schale geerntet werden.  Leider machte uns dieses Jahr das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es war zu nass und zu kalt und wir konnten bis jetzt nicht auf den Acker fahren, um die Kartoffeln zu roden. Außerdem vergammelten die ersten Knollen an der Pflanze durch die Nässe und wir warteten auf die nächsten Kartoffeln, die zum Glück von guter Qualität waren. So haben wir einen Teil der Kartoffeln den Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen geschenkt  - die eine Hälfte für die Tierchen, die andere für uns.  Eigentlich ein fairer Tausch, aber wir hätten gerne mehr geerntet. Trotzdem – ein paar Kartoffeln sind besser als keine.

Wenn Sie mehr über Frühkartoffeln lesen wollen, verweise ich auf einen älteren Artikel der Webseite und werde hier nun ein bisschen über die diesjährige Ernte berichten.

Dieses Jahr standen die Kartoffeln in Broggingen  - eine halbe Stunde Fahrt Richtung Lahr, wo wir auch ein paar Äcker haben. Hier werden möglichst Kulturen angebaut, die wir nicht täglich beernten müssen, sondern wie die Kartoffeln auf einmal ernten können. Mit Autos voll beladen mit Kisten und einem Schlepper mit dem Kartoffelroder machten wir uns auf den Weg. Unser Roder ist ein so genannter Siebkettenroder, bei dem die Kartoffeln durch ein Schar aus dem Boden gehoben und über eine Art Fließband mit Ketten nach hinten geleitet werden. Auf den Ketten werden Erde und Steine abgeschüttelt und wenn die Kartoffeln hinter dem Roder wieder zu Boden fallen, liegen sie optimalerweise ohne Erde oben auf dem Beet. So sind zwei Menschen mit dem Schlepper und dem einstellen des Roders beschäftigt und alle anderen sammeln die Kartoffeln in Kisten ein. Dabei wird beachtet, angeschnittene , faulige, grüne und zu kleine Kartoffeln auf dem Acker zu lassen. Auch darüber freuen sich die Bodentierchen – die haben schließlich auch Hunger. Wenn genug volle Kisten auf dem Acker stehen werden diese schonmal aufs Auto geladen. Achtung! Kartoffeln wiegen einiges und die Autos dürfen nicht überladen werden!  Am Hof in Gundelfingen luden wir schließlich alles ab und nun stehen viele Kisten Kartoffen nach Sorten sortiert im Lager.

Wir haben dieses Jahr vier Sorten angebaut: Solist (vfk), Laura (vfk), Finka(vfk) und Annabell (fk). Ob eine Sorte mehlig oder festkochend ist, hängt übrigens vom Stärkegehalt  ab.  Festkochende Sorten haben eher weniger Stärke – bei mehligen liegt der Stärkegehalt höher.

Von Kartoffeln einfach mit Butter – wie wir sie gleich nach der Ernte genossen haben- bis Kartoffelklöße, es gibt ein riesige Vielfalt an Gerichten und wir freuen uns nun  eigenen Kartoffeln anbieten zu können.

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