Lebkuchenzeit
Gundelfingen, 1.12.2018: Herrlich duftet es dieser Tage am Klosterhof, in der Luft liegt ein Aroma von Anis und Nelken, von Ingwer, Muskat und Kardamom. Das kann nur eines bedeuten: der Advent steht vor der Tür! Die selbstgebackenen Lebkuchen aus unserer hofeigenen Backstube sind ein beliebte Spezialität unseres weihnachtlichen Sortiments. Aus Honig, Zucker, Mehl und Butter wird zusammen mit einer feinen Gewürzmischung ein Teig, dessen Duft einem noch vor dem Backen das Wasser im Munde zusammen laufen lässt. Liebevoll dekoriert er sich schließlich in köstliche Lebkuchen und damit zu einem kulinarischen Highlight des Jahres.
Lebkuchen wie wir sie kennen gibt es übrigens erst seit dem 12. Jahrhundert, sog. Honigkuchen hingegen bereits seit der Antike. Lebkuchen wurden zunächst meist in Klöstern gebacken und galten als heilend, verdauungsfördernd und appetitanregend. Sie wurden das ganze Jahr über verzehrt und galten sogar als geeignet für die Fastenzeit. Wegen ihres hohen Honiggehalts waren sie sehr wertvoll und wurden in der Antike sogar als Grab- und Opfergabe verwendet. Beliebt waren sie auch wegen ihrer langen Haltbarkeit: Lebkuchen enthalten viel Zucker bei gleichzeitig geringer Feuchtigkeit und sind sehr resistent gegen mikrobiellen Verderb. Aus diesem Grund wurden sie auch Pilgern und Soldaten als Kraftnahrung mit auf den Weg gegeben. Für die Herstellung benötigte man schon immer seltene Gewürze aus fernen Ländern, weshalb besonders Städte an bedeutenden Handelsknotenpunkten eine lange Lebkuchentradition besitzen: Nürnberg, Aachen, Ulm oder Basel.
Das Wort Lebkuchen heißt übrigens so viel wie „Brotkuchen“ – und das trifft es sehr gut! Unterschätzen Sie unsere Lebkuchen nicht, denn nach einem Stück vom adventlichen Glück sind sie satt, als hätten sie Brot und Kuchen zusammen verdrückt. Doch einmal ist keinmal, denn beste Zutaten, Sorgfalt und Geschick machen einen Unterschied den man schmeckt – wir wünschen Guten Appetit!